PIETRA SOTTO I PIEDI, PITTURA SUL MURO
Installation
16 Holzplatten
Acryl auf Holz
310 x 430 cm, 2023
The installation consists of 16 wooden panels, exploring the boundaries, status, and autonomy of fine and applied art. The title of the work, roughly translated as “Stone under the Feet, Painting on the Wall,” plays with traditional roles and hierarchical classifications of artifacts. It raises questions about how materials and techniques are perceived and positioned within the visual arts. Can something typically considered an ancillary element of art history or a mere decoration emerge as the true protagonist of artistic creation? The inspiration for this work stems from the Cappella degli Scrovegni in Padua, renowned for Giotto’s figurative frescoes and painted marble imitations. Marble, as a material, holds great significance in Ma-El Weiher’s work. On one hand, it serves as a literal foundation, being stepped upon as a building material. On the other hand, it carries mythical and historical associations as one of the most precious materials in the realm of art.
This Bachelor-thesis-work was produced in the context of a seminar held by Ingo Nussbaumer.
Ma-El Weiher, PIETRA SOTTO I PIEDI, PITTURA SUL MURO
Installation
16 Holzplatten
Acryl auf Holz
310 x 430 cm, 2023
Die Installation aus 16 Holztafeln lotet die Grenzen, den Status und die Autonomie bildender und angewandter Kunst künstlerisch aus und setzt sie neu in Szene. Der Titel der Arbeit (Stein unter den Füßen, Malerei an der Wand) spielt mit traditionellen Rollen und hierarchischen Einordnungen von Artefakten sowie mit deren Wertschätzungen. Im Zentrum stehen die Positionierungen von Material und Technik in der bildenden Kunst. Ein scheinbares Nebenprodukt der Kunstgeschichte, eine reine Dekoration, wird zum tatsächlichen Protagonisten? Angeregt wurde die Arbeit von der Capella degli Scrovegni in Padua, die vor allem für die Fresken von Giotto bekannt ist, aber auch für gemalte Marmor-Imitationen. Das Material Marmor spielt in der Arbeit von Ma-El Weiher eine entscheidende Rolle. Marmor wird einerseits als hochwertiges Material buchstäblich mit Füßen getreten, andererseits gilt es als eines der kostbarsten Materialien in der Kunstgeschichte – fast mythisch überhöht. Die dunklen Einschlüsse der Arbeit gehen nicht nahtlos ineinander über, sondern zeigen leichte Verschiebungen, wie bei einem realen Marmorboden. Die Stofflichkeit der Malerei markiert den fundamentalen Unterschied zum realen Material und geht zugleich über bloße Imitation hinaus, indem die kunsthistorisch gebundene Inszenierung (Gebundenheit an ein Gebäude oder Einordnung in einen dekorativen Kontext) aufgelöst wird. Durch die unterschiedlichen Formate der Bildtafeln, durch ihre Anordnung und Organisation werden Fragen der Ästhetik des scheinbar Marginalen berührt.
Ma-El Weiher (*1999, Freiburg in Breisgau) is a visual artist. She lives and works between Vienna, Klagenfurt, Freiburg and Šmartno. From 2018 to 2023, she pursued her studies at the University of Applied Arts in Vienna, with a focus on painting and printmaking during her Erasmus exchange at the Accademia di Belle Arti in Florence (2021–2022). The exploration of public spaces and their intimate, vulnerable aspects is of crucial significance to Ma-El Weiher, as she finds inspiration in the poetry of everyday life, encompassing discarded and abandoned elements that hold both value and apparent worthlessness. She has participated in solo and group exhibitions held in various cities including Florence, Istanbul, Vienna, Freiburg, Baden-Baden, and Stuttgart. Ma-El Weiher has received several awards, including the Jugendkunstpreis Baden-Württemberg in 2016 and 2017, the Gault&Millau award in 2022, and a scholarship from the city of Klagenfurt, which granted her a six-month studio residency in Šmartno, Slovenia in 2023.
Ma-El Weiher (*1999, Freiburg i.Br.), lebt und arbeitet zwischen Wien, Klagenfurt, Freiburg und Šmartno. 2018 bis 2023 studierte sie an der Universität für Angewandte Kunst Wien. Sie war Erasmus-Stipendiatin an der Accademia di Belle Arti in Florenz (2021–2022). Dort fokussierte sie sich auf Malerei und Druckgrafik. Der öffentliche Raum mit seinen intimen, verletzlichen Seiten sind wichtige Aspekte in ihrer Arbeit. Poesie des Alltags. Weggeworfenes und Verlassenes. Wertvolles und scheinbar Wertloses. Einzel- und Gruppenausstellungen unter anderem in Florenz, Istanbul, Wien, Freiburg, Baden-Baden und Stuttgart sowie Auszeichnungen wie der Jugendkunstpreis Baden-Württemberg 2016, 2017, den Gault&Millau Preis 2022 sowie ein Stipendium der Stadt Klagenfurt mit sechsmonatigem Atelieraufenthalt in Šmartno, Slowenien.
